Justus Liebig Universität, Gießen, Institut: Klinik für Kleintiere, Chirurgie, Fachgebiet: Veterinärmedizin - Dokumentart: Dissertation, Erstellungsjahr: 2009
Quelle:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2009/7043/Fazit der Dortorarbeit:Im Rahmen der vorliegenden Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine Hypoplasie der hinteren Schädelgrube nicht die Ursache für die Entstehung einer Chiari-ähnlichen Malformation beim CKCS sein muss, da die Volumina der Schädelhöhle von an CM erkrankten Hunden keinen signifikanten Unterschied zu denen von gesunden Hunden aufwiesen. Weitere Untersuchungen zur Erforschung der Pathogenese sind notwendig, um Therapieansätze zu optimieren und die Interpretation morphologischer Veränderungen zu erleichtern.
SchlussfolgerungIm Rahmen der vorliegenden Arbeit konnte kein signifikanter Unterschied zwischen
den Volumenindizes (VI) von an CM erkrankten Hunden zu denen von gesunden
brachyzephalen Hunden nachgewiesen werden.
Diese Ergebnisse stellen die Theorie in Frage, ob die CM tatsächlich ausschließlich
durch eine Störung des paraxialen Mesoderms hervorgerufen wird.
Darüber hinaus deuten die Resultate darauf hin, dass eine chirurgische Therapie in
erster Linie das Ziel verfolgen sollte, den physiologischen Liquorfluss am kraniozervikalen
Übergang wiederherzustellen und nicht, die hintere Schädelgrube zu
dekomprimieren.
Zur Aufklärung der Pathogenese ist die weitere Erforschung der genetischen
Hintergründe unerlässlich, um Hinweise zu erhalten, ob die Erkrankung primär
neurogenen oder doch mesodermalen Ursprungs ist.
Die Hypothese, dass vor allem Hypoplasien des Os occipitale die CM hervorrufen,
sollte weiter untersucht werden.
zum Thema Operation: Beim Menschen können gute Erfolge mit der chirurgischen Methode erzielt werden.
Beim Hund werden die Ergebnisse sehr unterschiedlich diskutiert. Eine Studie an 16
Hunden zeigt nur bei 5 Tieren eine Verbesserung des klinischen Zustandes
zum Thema Gene / Gentest:Da die Mechanismen im Körper, die zur Ausbildung der Malformation führen, bisher nicht
aufgeklärt werden konnten, gestaltet es sich schwierig, die betroffenen Gene
ausfindig zu machen.
Zurzeit laufen Untersuchungen, die darauf hinarbeiten, einen Gentest für die CM
beim CKCS zu entwickeln (RUSBRIDGE et al., 2005). Allerdings könnte ein solcher
Test nur von Nutzen sein, wenn er eine Hilfestellung zur Identifikation des
veränderten Genes gibt, um der Pathogenese der CM weiter auf die Spur zu
kommen. Zum Zuchtausschluss eignet sich dieser Test nicht, da beinahe alle Tiere
der Rasse CKCS von der morphologischen Veränderung im Sinne einer CM
betroffen sind.